ASTRO

Intuition für Komposition, dynamische Formen, sorgfältig ausgewählte Farben. Astros Werke strahlen eine nebulöse Anziehungskraft aus. Mit anderen Worten: Gravitation wird durch verdampftes Pigment verursacht, das sich in interstellare Objekte verwandelt. In der Gravitation verdichten sich erstmals verschiedene Himmelserscheinungen und dunkle Materie in unterschiedlichen Aggregatzuständen. Astros Arbeiten oszillieren irgendwo zwischen Skulptur und Malerei mit ständigen Verweisen auf ihren Ursprung - den Urknall der Graffiti-Kultur.

In den frühen 2000er Jahren begann Astro mit seiner kreativen Arbeit. Durch kontinuierliche Schriftanalysen zerlegte Astro im Laufe der Jahre die Buchstabenstrukturen in ihre Atome. Immer wieder brach Astro mit den Konventionen des klassischen Graffiti. Schließlich gelang es ihm, seinen Stil zu etablieren. Seine polygonalen Formen schaffen ein einzigartiges Designvokabular, unabhängig von den verwendeten Medien. Auf den ersten Blick etwas hart, technisch anmutend, mit mechanischer Aura, aber immer kombiniert mit warmen, natürlichen Materialien. In seinen multimedialen Arbeiten spielt Astro mit Gegensätzen. Authentische Darbietungen aus den Höfen der Welt werden mühelos in einen White Cube-Kontext übersetzt, ohne dabei an Charme zu verlieren. Ein Tanz auf dünnem Eis, der mit Leichtigkeit gemeistert wird. Schon die Wahl der Materialien verrät seine Liebe zum Detail.

Wiederkehrende Farben und authentische Teile von Zugtypen, z.B. die geliebte Baureihe 4020 der ÖBB, werden fragmentiert und zu neuen Objekten rekonstruiert. © Team Flightmode

Der Kurzfilm taucht atmosphärisch in den langwierigen und zugleich sehr kurzen Prozess der illegalen Gestaltung eines Zuges ein und verzichtet auf musikalische Unterstützung. Das Medium: eine Wiener Schnellbahn des Modells ET4020. Auch das ist kein Zufall.